Mittwoch, 19. Februar 2014

Punktgenaue Wettervorhersage mit MetGIS für Berg- und Wintersportler

INiTS stärkt Geschäftsaufbau von erfolgreichem Wettervorhersagedienst MetGIS



Ein österreichisches System zur hochpräzisen Wettervorhersage in weltweiten Bergregionen wird nun erstmals auch für private Interessenten verfügbar gemacht. Die bisher von Profis in der ganzen Welt genutzte Dienstleistung des Unternehmens MetGIS GmbH, ein Spin-off der Universität Wien, wurde bedarfsgerecht überarbeitet und kann von Privatpersonen über einen eigenen Web-Zugang genutzt werden.


Hier können alle am Bergsport Interessierten Informationen zu Niederschlag, Wind und Temperatur erhalten - punktgenau auf kleinstem Raum, für Hunderte von Berggebieten auf der ganzen Welt und in interaktiver Kartendarstellung. Mitverantwortlich für das erweiterte Angebot dieser unter Umständen lebenswichtigen Dienstleistung ist das universitäre Gründerservice INiTS, das MetGIS erfolgreich beriet.


Wer kennt's nicht: Die Bergtour ist geplant, der Wetterbericht ist super - los geht's! Einmal angekommen, dann die Ernüchterung: Gutes Wetter? Ja - auf dem Nachbargipfel! Tatsächlich zeichnen sich gerade Bergregionen durch extrem kleinräumige Wettermuster aus.


Mit treffsicheren Wettervorhersagen für solche Gebiete hat sich das österreichische Unternehmen MetGIS GmbH weltweit einen guten Ruf erarbeitet. Lawinen- und Rettungsdienste nutzen seine Analysen genauso wie Industrieunternehmen und Verkehrsleitzentralen. Jetzt stehen diese Vorhersagen über den MetGIS Online Shop erstmals auch Privatpersonen zur Verfügung.



Besser mit Forschung


Die gezielte Weiterentwicklung des Angebots von MetGIS wird dabei stets von intensiver Forschung & Entwicklung begleitet, wie Dr. Gerald Spreitzhofer, Geschäftsführer von MetGIS, erklärt:


 "Die räumliche Präzision unserer Vorhersagen beruht auf speziell entwickelten Computer-Algorithmen, die wir laufend, teilweise in Kooperation mit der Uni Wien, optimieren. Das gelingt uns auch dank der guten Zusammenarbeit mit den Teams des INiTS. Diese beraten uns bestens bei der Identifikation und Nutzung österreichischer Forschungsförderungen."


Tatsächlich begleitete das universitäre Gründerservice INiTS die gesamte Gründungsphase des Unternehmens, dessen Innovationsvorsprung auf einem am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien entwickelten System beruht. Dieses wurde zunächst für professionelle Nutzer optimiert, sollte aber schon bald auch privaten Konsumenten angeboten werden.


Dazu Dr. Irene Fialka, Geschäftsführerin von INiTS: "Präzise Wetterprognosen für Touristengebiete sind ein sehr attraktiver Markt. Dafür ist mit MetGIS Know-how in Österreich entwickelt worden, das weltweit führend ist. Unsere Aufgabe ist es, dessen kommerzielle Verwertung so zu begleiten, dass der Technologievorsprung genutzt und ausgebaut wird. Für MetGIS ist das hervorragend gelungen."


Die aktuellen Weiterentwicklungen erlauben es, sehr kleinräumige Vorhersagekarten für eine Vielzahl alpiner Gebiete abzurufen. Diese decken zahlreiche Ski- und Tourenskigebiete sowie beliebte Expeditions-, Trekking- und Kletterberge ab. Für jeden einzelnen Kartenpunkt ist das Wetter dabei individuell verfügbar.


Zur einzigartigen Fähigkeit, solche detailgetreuen Vorhersagen zu erstellen, meint Dr. Spreitzhofer: "Die meisten Wettervorhersagen basieren auf stark vereinfachten Geländemodellen. Für viele Regionen der Welt passt das gut - für die Berge nicht. Gipfel und Täler beeinflussen das Wetter massiv - und müssen einkalkuliert werden."


Genau diese Möglichkeit hat das Team um Dr. Spreitzhofer entwickelt. Dazu wurden meteorologische Vorhersagemodelle mit hochaufgelösten geografischen/ topografischen Datenbanken kombiniert.


Zwischenzeitlich gibt es diese Dienstleistung in acht Sprachen für rund 200 Prognose-Regionen. Kunden wie Lawinenwarndienste in den Pyrenäen und Indien, argentinische Skigebiete, chilenische Tagbauminen und der Wetterdienst Bhutans greifen regelmäßig auf die zuverlässigen Prognosen zurück.


MetGIS unterstützt auch Expeditionen, wie den derzeit laufenden Versuch einer Wintererstbesteigung des Achttausenders Nanga Parbat in Pakistan. Im Alpenraum bietet MetGIS derzeit 45 aktive Prognose-Regionen, 30 davon extrem kleinräumig (u.a. Val d'Isere, Mont-Blanc-Region, Zermatt, Grindelwald, St. Moritz, Davos sowie eine Vielzahl österreichischer Regionen, vom Arlberg bis zum Semmeringgebiet).



Über INiTS:


INiTS hat sich seit dem Jahr 2002 als Business-Inkubator das Ziel gesetzt, die Erfolgswahrscheinlichkeit von innovativen, wachstumsstarken Start-ups im Raum Wien zu erhöhen. In einem intensiven Betreuungs-Programm stellt INiTS den JungunternehmerInnen/Start-ups Beratung, Finanzierung, Hands-on Unterstützung, Kontakt und Zugang zu Know-how sowie Büroräumlichkeiten zur Verfügung, um deren Fortschritt zu beschleunigen.


 Das Programm richtet sich an ambitionierte AbsolventInnen, MitarbeiterInnen und Studierende der Wiener Universitäten und Fachhochschulen, die ihre innovativen Ideen in die Tat umsetzen wollen. INiTS ist das Wiener Zentrum des AplusB-Programms des BMVIT und ein Unternehmen der ZIT, der Technologieagentur der Stadt Wien, der Universität Wien und der Technischen Universität Wien und wird auch durch Mittel der EU gefördert.


Über MetGIS:



MetGIS GmbH ist ein Spin-off der Universität Wien, der im April 2013 von Dr. Spreitzhofer und Mag. Stefan Sperka gegründet wurde. Das Unternehmen, dessen Wachstum durch die Zusammenarbeit mit INiTS unterstützt wird, bietet hochspezialisierte, innovative meteorologische Dienstleistungen, vor allem im Bereich der weltweiten Bergwetterprognose (siehe http://www.metgis.com ).


Die Nutzer der Vorhersagen profitieren u.a. von der Möglichkeit, Ressourcen kosteneffizienter nutzen und das wetterbedingte Risiko von Unfällen verringern zu können. Für den technischen Ausbau des Serviceangebots konnten Gelder unterschiedlichster Förderinstitutionen lukriert werden (ASFINAG, BMVIT, ADA, FWF, FFG, etc.).


Mag. Eva Krizsanits, Photo   Gerald Spreitzhofer

Obere Adria beeinflusst globale Klimaentwicklung

Wasseraustausch und Sauerstofftransport bestimmen Temperaturverlauf


 
Forschungsschiff auf hoher See: Obere Adria erkundet



Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Scienze Marine http://www.ismar.cnr.it hat aufschlussreiche Hintergründe über die klimatische Bedeutung der Oberen Adria aufgedeckt. Danach hat der während der kalten Jahreszeit zu beobachtende Wetterverlauf auch relevante Folgen für die globale Klimaentwicklung.


Wärme- und Salztransport


Ausgangspunkt war die mit dem CNR-Forschungsschiff Urania durchgeführte Studie "Characterizing Adriatic Region Preconditioning Events". Dabei wurde festgestellt, dass die während der kalten Jahreszeit in der Oberen Adria sich bildenden schweren Wasserschichten während ihrer Bewegung in Südrichtung den Wasseraustausch entlang der Küsten und den Sauerstofftransport in die unteren Wasserschichten bestimmen. So wird nicht nur das Klima im Mittelmeerraum, sondern auch der Temperaturverlauf in den Weltmeeren beeinflusst.


"Es bestehen ausreichend Anhaltspunkte, dass die Wasserbewegung im Golf von Venedig nicht nur das regionale Wetter, sondern auch die globale Klimaentwicklung mitbestimmt", so der wissenschaftliche Leiter Sandro Carniel.


 Eine bessere Kenntnis ihrer Dynamik helfe, die Vorgänge beim Wärme- und Salztransport der ozeanischen Mittelmeeresströmungen besser zu verstehen. Allerdings habe der jüngste Winter eine um zwei Grad Celsius über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre liegende Durchschnittstemperatur mit sich gebracht.


Dieser Umstand hatte - im Gegensatz zu dem extrem kalten Vorjahreswinter - einen relativ langsamen Wasseraustausch zur Folge. "Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge müssen mehr Daten analysiert und in Klimamodelle eingebracht werden, die auch Angaben über Atmosphäre, Ozeane und Wellengang berücksichtigen", so der italienische Forscher.



Neueste Technologie im Einsatz


Bei den Erhebungen in der Oberen Adria wurden viele technologische Neuerungen verwendet. Dazu zählt vor allem der in Italien erstmalige Einsatz des unbemannten Unterwasserfahrzeugs "Remus 100". Mit dessen Hilfe konnten wichtige Informationen über die physikalische Zusammensetzung der Wassersäulen gesammelt werden. Das gilt insbesondere für die wegen der starken Regenfälle außergewöhnlich hohen Süsswassermengen, die während der Wintermonate vom Po in das Adria-Becken gespült wurden.


Dabei konnten die Interaktionen zwischen den Wellenbewegungen an der Oberfläche und den Strömungen am Meeresboden näher untersucht werden. Einzelheiten der Forschungsarbeit werden auf der vom 27. April bis 2. Mai dauernden Tagung der Geosciences Union in Wien vorgestellt.




Harald Jung,  Photo  ismar.cnr.it