Dienstag, 4. März 2008

Hochwasserschutz mit Mehrwert: Stadt schafft neuen Erholungsraum

Gestaltungsmaßnahmen begleitend zu Schutzbauten sichern städtischen Grünraum

Entlang des Kremsflusses, wo zurzeit Bagger und Bohrgeräte das Bild prägen, werden die Kremserinnen und Kremser schon im nächsten Jahr einen attraktiven grünen Erholungsraum genießen können.

An der Krems wird auf Hochtouren gearbeitet. Das Hochwasserschutzprojekt Kremsfluss befindet sich in seiner dritten Bauphase. Zurzeit werden zwischen Hafenstraßenbrücke und Austraße Uferbauten durchgeführt, in den vergangenen Tagen wurde mit der Errichtung der ersten Betonwände begonnen.

"Der Schutz der Kremserinnen und Kremser vor Hochwässern hat für uns oberste Priorität", betont Bürgermeisterin Inge Rinke. "Daher müssen die Arbeiten zügig voranschreiten. Ebenso wichtig ist uns aber auch die Erhaltung des Grünraums für die Bewohner der Stadt", weist sie auf das Gestaltungsprojekt hin, das nun parallel zum Hochwasserschutzbau in Angriff genommen wird.

Architekt Franz Sam ist beauftragt, die Ufer der Krems begleitend zu den Schutzbauen zwischen Hafenstraße und Pfannlwehr zu gestalten. Sein Konzept zielt darauf ab, die bisher nur wenig genutzte Uferlandschaft als innerstädtischen Erholungsraum wiederzugewinnen.

Ziel ist es, unter Rücksicht auf ökologische Vorgaben einen "ruhigen, homogenen Grünraum" zu gestalten. So legt er bei der Bepflanzung von Ufern, Grünraum und Mauern mit Bäumen, Sträuchern usw. großen Wert auf die Fachmeinung von Ökologen.

Bürger in die Planung eingebunden

Ebenso erhielten die Anrainer ein Mitspracherecht bei der Gestaltungsplanung. "Dass alle Betroffenen in die Planung eingebunden sind, ist besonders wichtig, denn ein Grünraum mit Konfliktpotenzial kann keinen Erholungswert bieten", betont Stadtrat Heinz Stummer. "Die Vereinbarkeit von modernster Technik und Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte war uns von Anfang an bei der Planung des Hochwasserschutzes ein großes Anliegen."

Findlinge und Riesenfußstapfen

Entlang des Flusses entstehen an beiden Ufern durchgängige Fuß- und Radwege. Mehrere Auf- und Abgänge stellen die Verbindung und den Übergang zwischen Stadtraum, Flussraum und Wasser her.

Von diesen Abgängen ausgehend markieren so genannte Flussfindlinge den Weg. Diese führen zu "Aktionsplätzen" im Flussraum und direkt am Fluss. Sie sind mit überströmungssicherem Stadtmobiliar wie Bänke und Tische bestückt an ganz bestimmten Stellen sind diese Aktionsplätze mit Wasserplätzen und Tribünen erweitert.

"Die Überlegung war die, dass etwa bei der Fahrschule Dolejschi oder beim Gymnasium Rechte Kremszeile viele junge Leute diese Plätze als Pausenplatz und Orte der Kommunikation nützen können", erklärt Sam. Das Ende des Weges, aber auch dort, wo man den Weg verlässt und auf der Wiese weitergeht, markieren wieder einzelne Findlinge und "Riesenfußstapfen" und führen in den Stadtraum zurück.

Der dritte Bauabschnitt betrifft den rund zwei Kilometer langen Flussabschnitt zwischen Hafenstraßen-Brücke und der Pfannlwehr und umfasst Ufer- und Flussbauten und die Errichtung von Dämmen und Mauern.

Die technischen Maßnahmen werden voraussichtlich bis Mitte nächsten Jahres fertiggestellt werden, die Gestaltung wird etwa in zwei Jahren abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen für den Abschnitt beträgt 10 Millionen Euro.


-dpa

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